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Zwischen Haut und Psyche gibt es eine direkte Verbindung. Bezüglich Psoriasis bedeutet das: Einerseits kann Stress akute Krankheitsschübe auslösen, andererseits stellen die Krankheitsbeschwerden selbst für viele Betroffene eine psychische Extrembelastung dar. Die Weltgesundheitsorganisation ruft deshalb in einer Resolution dazu auf: Nicht nur die körperliche, sondern auch die psychosoziale Situation der weltweit rund 125 Millionen Menschen mit Psoriasis muss sich verbessern! Doch kann psychischer Stress die Ursache für Juckreiz und Schmerzen sein? Und was kann gegen Stress getan werden? Das erfährst du in diesem Artikel.

Unabhängig davon, welche Form der Schuppenflechte dich betrifft: Wichtig ist, dass die Wechselwirkungen zwischen Psoriasis und Psyche im Arztgespräch beachtet und in den Therapiemaßnahmen berücksichtigt werden. Denn die gute Nachricht lautet: Gehen die Hautbeschwerden zurück, verschwinden meist auch die psychischen Begleiterkrankungen.

Grafik einer besorgt wirkenden Frau mit orangener Markierung im Kopfbereich.
Novartis Pharma GmbH

Die Haut ist der Spiegel unserer Seele. Diesen Spruch hat fast jeder schon einmal gehört. Und tatsächlich ist einiges daran: Die Haut rötet sich, wenn wir uns schämen. Bei Angst erbleicht sie oder bildet eine Gänsehaut. Bei Stress drohen Pickel und andere entzündliche Reaktionen. Und auch an den Symptomen einer Schuppenflechte ist die Psyche beteiligt.

 

Wie kommt es zu dem Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und körperlichen Symptomen der Schuppenflechte?

Es beginnt noch vor unserer Geburt: Im menschlichen Embryo entstehen die Hautzellen und das Nervensystem aus dem gleichen Zelltyp Viele Mediziner*innen sehen darin bereits den Ursprung für die enge Verbindung zwischen Psyche und Haut.1,2

Außerdem fanden Forscher*innen heraus, dass bestimmte chemische Stoffe psychische Reize von unserem Gehirn bis in die Haut übertragen. Dort kann es dadurch zu entzündlichen Prozessen kommen. Um diese chemischen Stoffe freizusetzen, reicht schon psychischer Stress.

Wie bei anderen Hautkrankheiten spielt auch bei Schuppenflechte die Psyche eine entscheidende Rolle. Beachte jedoch den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung:

  • Psychische und psychosoziale Probleme können die Hauterkrankung (mit)auslösen.
  • Psychische und psychosoziale Probleme können durch die Hauterkrankung hervorgerufen werden.

An Schuppenflechte ist die Psyche – beziehungsweise psychischer Stress – also in zweifacher Hinsicht beteiligt: als Krankheitsauslöser und als Begleitsymptom.3

Hautausschlag durch Stress?

Schuppenflechte und Psyche hängen zwar eng zusammen, doch sind sich Mediziner*innen sicher: Stress ist nicht die Krankheitsursache. Der Grund: Nur wer die genetische Veranlagung in sich trägt, kann eine Psoriasis entwickeln.4

Anders gesagt: Wer an Psoriasis erkrankt, hat nicht zwangsläufig psychische Probleme.

Warum es zu einem Krankheitsausbruch kommt, ist wesentlich komplexer. Es ist ein Zusammenspiel aus genetischen, immunologischen, umweltbezogenen und psychologischen Faktoren. An einem erstmaligen Auftreten oder akuten Schub sind immer sogenannte Triggerfaktoren beteiligt, die den Ausbruch der Erkrankung provozieren. Neben Infekten und Übergewicht zählen auch psychische Belastungen zu den potenziellen Auslösern der Schuppenflechte.5,6 Weitere Details zu den Risikofaktoren für Psoriasis liefert der Beitrag „Schuppenflechte-Auslöser: Was einen Schub hervorrufen kann“.

 

Kann ich Psoriasis weitervererben? Die Antwort bekommst du hier im Kurzvideo:

An dem direkten Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und Psyche haben die Fachleute mittlerweile keinen Zweifel mehr. Denn sehr oft tritt die Schuppenflechte nach extremem Stress auf oder wird durch ihn verschlimmert.

Das trifft zum Beispiel zu, wenn

  • ein Angehöriger stirbt,
  • der Arbeitsplatz verloren geht,
  • sich der oder die Lebenspartner*in trennt,
  • Prüfungen bevorstehen,
  • Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld auftreten.
Grafik eines in die Hände gestützten Kopfes mit orangenen Hautstellen und Blitzen über dem Kopf.
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Die Folgen von Stress kommen zeitlich versetzt!

Untersuchungen zeigen, dass zwischen einer psychisch belastenden Situation und einem Psoriasis-Schub wenige Tage, aber auch Wochen vergehen können. Die Länge dieses Zeitraums hat keinen Einfluss auf den Schweregrad der Beschwerden.

Das Wissen um den Zusammenhang zwischen der eigenen Schuppenflechte und dem persönlichen psychischen Befinden hat einen positiven Einfluss auf die Ausprägung der Symptome. Forschungsergebnisse zeigen: Betroffene, die ihre individuellen psychischen Auslöser identifiziert haben, sind eine längere Zeit beschwerdefrei und leiden weniger an den Plaque-Herden.7 Wie kommt es dazu? Es liegt nahe, dass dieses Wissen die Betroffenen zu konkreten Gegenmaßnahmen veranlasst – und sie aufgrund der Schuppenflechte ihre Psyche besonders schonen. So können sie das Risiko stressbedingter Schübe effektiv verringern.

Warum leidet bei Schuppenflechte die Psyche so extrem?

Ist die Haut für alle sichtbar geschädigt und von Hautauschlägen überzogen, die noch dazu stark schuppen und jucken, ist es nachvollziehbar, dass dies bei vielen Betroffenen Stress verursacht. Zum Glück werden Mediziner*innen immer sensibler dafür, welchen Einfluss die Schuppenflechte auf die Psyche haben kann.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat reagiert. Sie deklarierte 2014 Schuppenflechte als schwere nicht ansteckende Erkrankung und forderte die Staaten auf, Aktionsmaßnahmen zum Management der Erkrankung zu ergreifen.8

Welche Formen von psychischen Belastungen treten häufig auf?

Eine Frau und ein Mann halten sich an der Hand und schauen sich an.
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  • Stigmatisierung: Betroffene haben das Gefühl, dass sie von ihren Mitmenschen aufgrund der Hautausschläge gemieden oder gar diskriminiert werden.
  • Scham: Betroffene schämen sich wegen der unansehnlichen Hautstellen.
  • Partnerschaft: Betroffene haben Schwierigkeiten, einen Partner zu finden.
  • Soziale Aktivitäten: Betroffene sind in der Auswahl ihrer Hobbys eingeschränkt.
  • Selbstbewusstsein: Betroffene ziehen sich zurück, weil sie sich unsicher fühlen. Für Freundschaften ist das eine große Herausforderung.

Als Folge können Patient*innen psychische oder psychisch bedingte Begleiterkrankungen entwickeln. Dazu zählen beispielsweise:

  • Depressionen
  • Schlaflosigkeit
  • Alkoholismus
  • Übergewicht

Es lohnt sich, das psychische Wohlbefinden genauso ernst zu nehmen wie die körperlichen Symptome. Wer sich früh genug um seine seelische Gesundheit kümmert, kann verhindern, in einen Teufelskreislauf aus innerem Leidensdruck und daraus folgenden verstärkten körperlichen Psoriasis-Beschwerden zu geraten. Packe es also gleich an und überlege, welche ersten Schritte deiner Psyche guttun können. Bedenke: Eine erfolgreiche Behandlung ist in vielen Fällen nur möglich, wenn bei den therapeutischen Maßnahmen Schuppenflechte und Psyche gleichermaßen berücksichtigt werden

Hautprobleme durch Stress: Was kann ich tun?

Manche Menschen können gut mit ihrer Krankheit umgehen, andere verzweifeln an den chronischen Beschwerden. Einige fühlen sich kaum beeinträchtigt, andere werden depressiv und denken sogar an Selbstmord.

An welchen Stellschrauben kannst du selbst drehen? Studien machen Hoffnung: Psychische Probleme von Menschen mit Psoriasis verringern sich schon, wenn die allgemeinen Krankheitsbeschwerden erfolgreich therapiert werden können. Deshalb ist die fachärztliche Behandlung der körperlichen Symptome auch für das psychische Wohlbefinden zentral. Gleichzeitig gilt: Für den persönlichen Leidensdruck muss nicht der ärztlich ermittelte Schweregrad ausschlaggebend sein. Alle Betroffenen bringen ihre eigene Geschichte mit und bewerten ihre Krankheit individuell. Es ist daher wichtig, dass sie Strategien ausprobieren und anwenden, die sie im Umgang mit den mentalen Herausforderungen der Schuppenflechte unterstützen.

Eine Frau sitzt auf einer Matte und macht Yoga.
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Zu diesen Strategien gehören zum Beispiel:

  • Stress reduzieren und Ruhephasen einrichten – finde heraus, was dich konkret belastet und versuche, die Ursachen zu meiden oder aktiv anzugehen. Baue feste Entspannungszeiten in deinen Alltag ein.
  • Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation, Tai-Chi und progressive Muskelentspannung – viele Krankenkassen bieten Seminare zur Stressbewältigung an, in denen du die Methoden erlernen kannst.
  • Gemeinschaftliche Selbsthilfe – der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten in örtlichen Selbsthilfegruppen oder Internetforen hilft vielen Betroffenen und gibt ihnen neuen Lebensmut. Es ist oft hilfreich zu erfahren, wie andere Menschen ihren Umgang mit der Erkrankung gefunden haben.
  • Therapie – vor allem für Personen mit sehr starkem Leidensdruck und stressbedingten Schüben ist eine psychosoziale Therapie bei qualifizierten Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen zu empfehlen.
  • Kur oder Reha– eine mehrwöchige Maßnahme kann helfen, die psychischen Belastungen im Alltag dauerhaft zu verringern. Erfahre hier mehr über die Schuppenflechte-Kur: „Wie funktioniert die Klimatherapie?

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Grafik mit der Rückenansicht eines menschlichen Oberkörpers, an dem die Symptome einer Psoriasis und einer Psoriasis-Arthritis dargestellt sind: schuppende Hautveränderungen und Gelenkschmerzen.
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Quellen:

  1. Achenbach RK: Der große TRIAS-Ratgeber: Haut, Haare, Nägel. Georg Thieme 2001, S. 60.
  2. Niemeier V, Stangier U, Gieler U: Hauterkrankungen: Psychologische Grundlagen und Behandlung. Hogrefe 2009, S. 5.
  3. o. V.: Dermatologie: Studie bestätigt Haut als Spiegel der Seele. In Ärzte Zeitung, 19.12.2014. URL: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/876269/dermatologie-studie-bestaetigt-haut-spiegel-seele.html. Zugriff am 06. Juni 2023.
  4. Bowcock, Krueger: Getting under the skin: the immunogenetics of psoriasis. In: Nature Reviews Immunology. 2005 Sep; 5(9):699-711.
  5. Website des Psoriasis Forschungs- und Behandlungs-Centrums Charité - Universitätsmedizin Berlin. URL: https://derma.charite.de/forschung_studien/psoriasis_forschungs_behandlungscentrum/. Zugriff am 06. Juni 2023.
  6. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, Download: https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-001l_S3_Therapie-Psoriasis-vulgaris_2021-07-verlaengert.pdf. Zugriff am 06. Juni 2023.
  7. Seville RH: Stress and psoriasis: the importance of insight and empathy in prognosis. In: Journal of the American Academy of Dermatology, 1989, Jan;20(1):97-100.
  8. Resolution EB133.R2 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 30. Mai 2014. URL: http://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/EB133/B133_R2-en.pdf. Zugriff am 06. Juni 2023.