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Wann behandeln Hautärzt*innen Schuppenflechte mit einer Lichttherapie der Haut? Die auch Phototherapie genannte Behandlungsweise kommt insbesondere bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte zum Einsatz – vor allem also dann, wenn die entzündlichen Hautveränderungen (Plaques) großflächig auftreten und Medikamente allein zur effektiven Behandlung nicht ausreichen.

Wie wird der Schweregrad einer Schuppenflechte festgestellt und eingeordnet? Ein wichtiger Wert ist der PASI-Score. In diesem Video erfährst du mehr dazu:

Die Lichttherapie wird bereits seit Jahrzehnten bei Psoriasis angewendet und stetig weiterentwickelt. Zahlreiche Studien belegen, dass sie die Hautsymptome bei Schuppenflechte effektiv lindern kann.

Hautärzt*innen verwenden für die Lichttherapie spezielle Geräte, die eine bestimmte UV-Strahlung abgeben. Bei Psoriasis wird meist eine Schmalband-UV-B-Strahlung verwendet. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte PUVA-Therapie (Psoralen-UV-A-Therapie): Hierbei kombinieren Ärzt*innen eine UV-A-Bestrahlung mit der Gabe des Medikaments Psoralen, was die Wirkung der Lichttherapie verstärkt.1

Die moderne Lichttherapie bei Schuppenflechte gilt als sicheres Behandlungsverfahren, wenn sie von erfahrenen Ärzt*innen ausgeführt wird. Dennoch bestehen Restrisiken wie sonnenbrandartige Hautreizungen und seltener auch Verbrennungen.1 Rede daher mit deinem Behandlungsteam ausführlich über die Art der Lichttherapie, die bei deiner Haut vorgesehen ist: Welche spezifischen Risiken gibt es, wie soll die Therapie vonstattengehen?

Schuppenflechte: Mach den Selbsttest zur Vorbereitung auf dein Arztgespräch.

Diese beiden Tests bilden eine gute Grundlage für dein Arztgespräch. So gehst du sicher, dass alle Aspekte und Symptome auch besprochen werden.

Der DLQI-Test

Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der ärztlichen Einstufung des Schweregrads.

Der GEPARD-Test

Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Screening kannst du Symptome an den Gelenken überprüfen und so bei deinem Arztbesuch eine frühe Diagnose ermöglichen.

Grafik einer Sonne und ein Icon mit der Kennzeichnung „UV“.
Novartis Pharma GmbH

Die Lichttherapie – genauer: die natürliche Lichttherapie mit Sonnenlicht – gibt es schon sehr lange. Die Menschheit macht sich seit Jahrhunderten das Licht der Sonne zunutze, um Hautbeschwerden zu lindern. Bestimmte, für uns nicht sichtbare Lichtwellen der Sonne können sich günstig auf Entzündungsprozesse und Autoimmunreaktionen in der Haut auswirken, sofern diese Lichtwellen nicht zu lange und nicht zu intensiv auf die Haut einwirken. Konkret handelt es sich um die natürliche Ultraviolettstrahlung der Sonne, die meist einfach nur als UV-Strahlung bezeichnet wird.

Vor knapp 100 Jahren begannen Forschende, solche UV-Strahlen künstlich zu erzeugen. Hautkrankheiten konnten in der Folge deutlich gezielter behandelt werden als vorher. Ziel der heutigen modernen Therapie mit künstlicher UV-Strahlung ist es, bei chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis Entzündungen zu reduzieren, das Hautbild zu verbessern und belastende Symptome wie Juckreiz zu lindern.

Auch wenn die Behandlung der Schuppenflechte mit künstlich erzeugten UV-Strahlen sehr viel gezielter möglich ist als mit natürlicher UV-Strahlung, nutzen Hautärzt*innen noch immer die Möglichkeiten der natürlichen Lichttherapie. Patient*innen treten hierfür in der Regel einen mehrwöchigen Kuraufenthalt in einer sonnenreichen Region an.

UV-Strahlen können in hohen Dosen und bei zu langer Einwirkung schädlich auf das Körpergewebe wirken. Bei intensiverer Sonnenstrahlung und längeren Aufenthalten an der Sonne schützen wir unsere Haut deshalb mit Sonnencreme.

Die Lichttherapie gegen Schuppenflechte birgt bei falscher Anwendung durchaus Gefahren – bis zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Daher sollte sie ausschließlich zur Behandlung akuter Psoriasis-Plaques angewendet werden, nicht aber als Langzeittherapie und nicht als sogenannte Erhaltungstherapie auf beschwerdefreier Haut.

Eine Frau streicht sich über ihre Stirn und lächelt.
Novartis Pharma GmbH

Ob eine Lichttherapie bei einer Person überhaupt infrage kommt, müssen behandelnde Ärzt*innen immer anhand der individuellen Voraussetzungen beurteilen. Wer zum Beispiel lichtempfindliche Haut hat, an einer Lichtallergie leidet oder ein genetisch bedingtes erhöhtes Hautkrebsrisiko aufweist, kann nicht oder nur sehr begrenzt mit einer Lichttherapie behandelt werden.

Empfohlene Lichttherapieverfahren bei Psoriasis

In der ärztlichen Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris werden insbesondere die folgenden Lichttherapieverfahren aufgeführt.2

Grafik einer Glühbirne, darunter steht „UV-A“ und „UV-B“.
Novartis Pharma GmbH
  • Bade-Lichttherapie (Balneophototherapie): Bei dieser Therapie gegen Schuppenflechte wird die Bestrahlung per UV-Licht mit salzhaltigen Bädern kombiniert. Studien zufolge ist dadurch die therapeutische Wirkung gegenüber reinen UV-Bestrahlungen deutlich erhöht.3
  • Photochemotherapie (PUVA): Bei dieser Lichttherapie gegen schwere Schuppenflechte kommen UV-A-Strahlen zum Einsatz, die tiefer in die Haut dringen. Vor der Bestrahlung werden den Patient*innen sogenannte Psoralene verabreicht – in Form von Tabletten, Cremes oder Badezusätzen. Psoralene sind pflanzliche Wirkstoffe, die die Haut empfindlicher für das UV-Licht machen. Zwar ist die PUVA-Lichttherapie wirkungsvoller als eine UV-B-Behandlung, doch gleichzeitig wird hier von einem erhöhten Hautkrebsrisiko ausgegangen.2
  • UV-B-Lichttherapie: Die ärztliche Leitlinie empfiehlt eine Schmalspektrum-UV-B-Bestrahlung als erste Wahl der Lichttherapie bei Schuppenflechte (wegen geringerer Nebenwirkungen und Risiken gegenüber der PUVA-Therapie). Bei einer sogenannten selektiven UV-B-Therapie (SUP) können die eingesetzten Lampen je nach Hauttyp und Beschwerdebild eingestellt werden.
  • Lasertherapie: Bei der Lasertherapie kommen Excimerlaser zum Einsatz, die eine besonders konzentrierte UV-B-Strahlung ausschließlich auf erkrankte Hautareale lenken. Das relativ neue Verfahren ist laut Studien wirkungsvoll und wird in der ärztlichen Leitlinie für die Behandlung einzelner Plaques empfohlen.

Die Leitlinie empfiehlt die genannten Verfahren der Lichttherapie bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis vulgaris. Sie betont aber explizit, dass die Phototherapie wegen der Risiken einer häufigen UV-Bestrahlung nicht für eine Langzeitbehandlung geeignet ist.

Wenn du dich wegen Schuppenflechte und/oder Psoriasis-Arthritis in ärztlicher Behandlung befindest, frage deine*n Ärzt*in hin und wieder aktiv nach deinen individuellen Behandlungsmöglichkeiten. Jede Psoriasis und Psoriasis-Arthritis entwickelt sich unterschiedlich, Ärzt*innen können daher immer nur anhand des tatsächlichen Krankheitsverlaufs und unter Berücksichtigung der Patientenwünsche die individuell am besten geeignete Therapie auswählen. Mehr zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis erfährst du hier.

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Stadtkarte mit roten Markierungen.
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Grafik einer Liste mit medizinischen Notizen.
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Quellen:

  1. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/hilft-eine-lichttherapie-psoriasis-beschwerden-zu-lindern.html. Zugriff am 06. Juni 2023.
  2. Nast A et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, adaptiert von EuroGuiDerm. Appendix A: „Topische Therapie, Phototherapie, Sonstige Therapien, Schnittstellendefinition“. AWMF-Registernr. 013-001. Stand 02/2021.
  3. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Abschlussbericht N04/04: Balneophototherapie, 28.12.2006. URL: https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_11064.html. Zugriff am 06. Juni 2023.